CANTUS CÖLLN

Magdalene Harer, Sopran
Elisabeth Popien, Alt
Hans Jörg Mammel, Tenor
Wolf Matthias Friedrich, Bass
Konrad Junghänel
, Leitung

Das solistische Vokalensemble Cantus Cölln gehört heute zu den renommiertesten Formationen seiner Art weltweit. Zu Hause in der Tradition des frühen italienischen Renaissancemadrigals ebenso wie im deutschen Hochbarock, bewegt das Ensemble die Zuhörer weltweit mit seinem Klangideal: Leichtigkeit des „parlar cantando“ und Transparenz in der Stimmführung schaffen Raum für die charakteristischen nuancierten und ausdrucksstarken Cantus Cölln-Interpretationen. Seit Beginn seines künstlerischen Schaffens überzeugt das Ensemble die Kritik einhellig mit seinem außerordentlich homogenen Ensembleklang, stimmigen Tempi und souveräner intonatorischer Präzision. Die über 35 CD-Einspielungen von Cantus Cölln wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet und umfassen musikalische Räritäten ebenso wie wegweisende Interpretationen von „Klassikern“ des barocken Repertoires.

1987 von Konrad Junghänel gegründet, etablierte das solistische Vokalensemble Cantus Cölln sich in kürzester Zeit im internationalen Musikleben. Bereits kurze Zeit später bescheinigte die renommierte Zeitschrift Diapason den Spezialisten für deutsches und italienisches Vokalrepertoire aus Renaissance und Barock, zu den größten Entdeckungen im Bereich der Alten Musik zu zählen. Im Laufe seiner über 25-jährigen Entwicklung hat Cantus Cölln hat mit der Wiederbelebung eines weitgehend vergessenen Repertoires beim Publikum großen Anklang gefunden wie auch wegweisende Interpretationen zahlreicher „Standardwerke“ des barocken Repertoires vorgelegt.

Homogenität und Balance

Kennzeichnend für das Klangideal von Cantus Cölln ist nach Ansicht der Kritik die außerordentliche Balance zwischen homogenem Ensembleklang und individuellem Ausdruck der Solistenstimmen. Maßgeblich hierfür ist einer der Grundsätze in der musikalischen Arbeit von Cantus Cölln, wonach die möglichst gleichbleibende Besetzung zu immer harmonischerem Zusammenklang findet, einem „blinden“ musikalischen Verstehen. Diese Haltung, selbstverständlich etwa für ein Streichquartett internationaler Ausprägung, ist Grundlage für den Qualitätsmaßstab, mit dem Cantus Cölln seinen künstlerischen Anspruch auch im schnelllebigen Musikmarkt bewahrt. Für Produktionen in größerer Besetzung wird der Kern der vier Solisten nach Bedarf durch zusätzliche Kräfte verstärkt, wobei auch hier möglichst immer dieselben Sänger und Instrumentalisten einbezogen werden.

Repertoire und Klang

Das Repertoire hat sich im Laufe der Jahre vom Programmschwerpunkt „Madrigal und Motette“ des frühen 17. Jahrhunderts ausgeweitet auf die gesamte Entwicklung des geistlichen Konzertes und der Kantate bis zum Hochbarock. Wichtiges Kriterium bei der Auswahl bleibt immer, ob sich das betreffende Musikstück für eine solistische Aufführungsweise anbietet, ob es mehr dadurch gewinnt, als es vielleicht auf anderer Seite verliert. So geht es nicht um die „einzig richtige“ Aufführungsweise, sondern um die Realisierung eines Klangideals, das größtmögliche Transparenz mit individueller Emotionalität und sinnlicher Klanglichkeit verbindet.

Von Monteverdi-Madrigaloper bis zu Bachs h-moll-Messe

Zu den herausragenden Punkten in der künstlerischen Tätigkeit des Ensembles gehören die Produktionen der Marienvesper von Monteverdi und der von Johann Rosenmüller, welche den Beginn einer kleinen internationalen Renaissance dieses bedeutenden „deutsch-italienischen“ Komponisten einläutete. Darüber hinaus stießen die Produktionen der Motetten, Frühen Kantaten und der h moll-Messe von Johann Sebastian Bach auf ein enthusiastisches internationales Echo. Die Frühen Kantaten – ausgezeichnet mit mehreren prestigeträchtigen Preisen – gehören zu einer der erfolgreichsten Bach-Kantaten-Einspielungen überhaupt. Auch im szenischen Bereich agierte Cantus Cölln mit Erfolg: Die Produktion „Combattimenti“ mit Madrigalen von Monteverdi wurde 1998 als Koproduktion der Nationalen Reisopera in Holland und dem Tourneetheater Transparant in Belgien begonnen und stand aufgrund ihres Erfolges drei Jahre lang auf den Spielplänen.

Auszeichnungen

Die meisten der inzwischen über 35 CD-Produktionen, die ein Repertoire von Monteverdis Madrigalen, der Marienvesper, Schütz’ Psalmen Davids bis hin zu Bachs Kantaten und Motetten umfassen, wurden mit internationalen Preisen gewürdigt. Neben zahlreichen Auszeichnungen wie z.B. dem Edison Awards Classical, dem Diapason d’Or, ffff du Télérama, 10 du Répertoire, dem Choc du Monde de la Musique, dem Grand Prix du Disque (Académie Charles Cros) und Nominierungen für u.a. den Grammy und den Grammophone Award hat Cantus Cölln in 2002 für seine einzigartige Einspielung der Selva morale e spirituale von Claudio Monteverdi sowohl den Grammophone Award, den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik als auch den Caecilia Price verliehen bekommen. Für seine Gesamtaufnahme des Altbachischen Archivs erhielt Cantus Cölln im Jahr 2004 den ECHO Klassik in der Kategorie Choreinspielung. Die CDs mit J.S. Bachs h moll-Messe wie auch seiner Missae breves gelten den maßgeblichen deutschen Magazinen Fono Forum und Concerto als Referenzaufnahmen.

Für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Kirchenmusik wurde das Ensemble im Jahr 2000 mit dem begehrten Buxtehudepreis der Hansestadt Lübeck ausgezeichnet, den als letzter Preisträger zuvor John Elliot Gardiner 1994 erhalten hatte.
Auftritte in ganz Europa (Festivals in Utrecht, Herne, Stuttgart, Barcelona, Innsbruck, Schleswig-Holstein, Flandernfestival, Salzburg, Breslau etc.) sowie Einladungen nach Übersee (Nord- und Südamerika, Asien, Afrika, Australien) tragen ebenso zu seinem Ruf bei wie exklusive Zusammenarbeiten mit der Deutschen Harmonia Mundi-BMG und Harmonia Mundi France. Seit 2010 ist das deutsche accent Label Partner für die CD-Einspielungen von Cantus Cölln.