Johann Rosenmüller: Vespro della beata Vergine

[Besetzung: SSAATTBB, 15 Instrumentalisten, Leitung]

Konzertkritiken

 

Tief berührende Interpretation - Konzert Kerll-Rosenmüller-Fest

Cantus Cölln bot eine in sich geschlossene, tief berührende Interpretation. Kein Takt, der da belanglos oder unkonzentriert klang, kein Einschnitt, kein Tempowechsel, der nicht im Einklang mit der Musik stand. Dass die Soprane und Tenöre wegen ihrer verführerischen schönen Partien, ihrer Freude bereitenden Beherrschung der Höhen und ihres immer wieder fein durchschimmernden ilalienischen Timbres oftmals im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen, täuscht nicht über die ebenbürtigen Leistungen der anderen hinweg. Mit Elisabeth Popien war eine glutvolle Altistin zu hören, die Bässe klangen federleicht und im Orchester Streicher und Bläser zu einem bald hell strahlenden, bald verborgen funkelnden Klangteppich.
Freie Presse, 13.10.2003

Hochraffinierte Klangrede

Die fünf großen Psalmenvertonungen mit den ergänzenden Motetten, zwei Instrumentalsonaten sowei das abschließenden „Magnificat“, betsätigen, was wir seit der Veröffentlichung der CD wussten: Die „;Marienvesper“ gehört zu den beudeutensten Meisterwerken des 17.Jahrhunderts. […] Da wurde aber auch jeder Einzelton, jeder Akkord und jede rhythmische und harmonische Wendung sinngemäß und sinngebend differenziert, nüanciert und artikuliert. Alle Affekte dieser hochraffinierten „Klangrede“-Musik wurden bewusst ausgeformt, dies sowohl im Vokal- als auch im Instrumentalbereich. Perfekter, lockerer, kultivierter und zugleich klangfarbiger kann man diese Musiksprache wohl kaum weitervermitteln. Kaum zu glauben auch, dass sich Intimität und Festlichkeit, religiöse Innigkeit und profane Sensualität sich zu einer solchen Einheitlichkeit zusammenfinden können. Dies spricht sowohl für die genialität Rosenmüllers als auch für das Stilbewußtsein der Interpreten.
Luxembourger Wort, April 1998

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