Konzertkritiken

Schätze der Familie Bach - Cantus Cölln begeistert

Stimmiger und spannender hätte er kaum ausfallen können, der Auftakt zu den diesjährigen "Rencontres musicales de la vallée de l'Alzette". Nicht nur, dass die Veranstalter für das Konzert in der Pfarrkirche von Walferdingen mit Cantus Cölln unter der Leitung von Konrad Junghänel ein Ensemble von außerordentlichem Renommée gewinnen konnten. Auch in die programmatische Leitlinie der Konzertreihe, nämlich die Familie Bach, wurden die Zuhörer eindrucksvoll eingeführt.(...) Außerordentlich das Resultat der Arbeit Konrad Junghänels, vier Gesangssolisten und sechs Instrumentalisten mit zum Teil exponiert solistischen Aufgaben zu derart homogenen Klangkörpern zu formen.
Johannes Schmidt, Luxemburger Wort, 10.01.2012

Motetten und Kantaten unter der Lupe

Konrad Junghänel und dem von ihm 1987 gegründeten Ensemble Cantus Cölln gelang in ihrem Konzert "Singet dem Herrn ein neues Lied" beides: Bewusstwerdung des Textes und Bezauberung durch sinnfällig gemachte Musik. So zeigten die dicht komponierten Sätze ihre Brillanz, wurden durchhörbar und das Gewirk der Einzelstimmen offenbarte seine Strukturen. Hier wurde der große Erfolg des Ensembles verständlich, die Verbindung von selbstbewusster Eigenständigkeit und gleichzeitiger Homogenität im Gesamtklang. More
Erna Rauscher-Steves, Schweinfurter Volkszeitung und Tagblatt, 20.04.2010

Im Klangrausch alter Epochen
Virgilio Mazzocchi, Marienvesper - Innsbrucker Festwochen der alten Musik

Die in ihrer Satzstruktur nach Vollkommenheit strebenden vertonten Psalme von Mazzocchi, Carissimi, Frescobaldi und Palestrina boten den Interpreten Freiräume für filigrane Klanglichkeit und überschwängliche Emotionen. Diese Freiräume nutzten die acht Vokalisten und zehn Musiker beispielhaft. Hellzart bewegt, den Nuancen von Demut und Andacht himmlische Flügel verleihend einerseits, überschwänglich auftrumpfendes Frohlocken andererseits, nahmen Cantus Cölln und Concert Palatino ganz für sich ein. More
Tiroler Tageszeitung, 8.08.2008

Ein spirituelles Erlebnis
Virgilio Mazzocchi, Marienvesper - Innsbrucker Festwochen der alten Musik

Mit Virgilio Mazzocchi, dem Leiter der Römischen Capella Giulia, trat da ein exzellenter Komponist aus dem Dunkel der Musikgeschichte: Einfallsreich handhabt er in seinen doppelchörigen Psalmen den Monumentalstil der Zeit im Wechsel von konzertierenden Solostimmen und überwältigenden Klangblöcken, kontemplativer Ruhe und nahezu tänzerischer Ekstase. Konrad Junghänel, unerreichter Spezialist für dieses Genre, hat das mit seinem bewährten Ensemble Cantus Cölln, einer kleinen Streichergruppe und den Bläsern des allzeit getreuen Concerto Palatino in gewohnter Vollkommenheit realisiert. Die eingestreuten, abwechslungsreich besetzten Sologesänge von Giacomo Carissimi begleitete er höchstselbst auf der Laute. Und in geradezu überidischer Entrücktheit schwebte von der Orgelempore her eine Palestrina-Motette durch den Raum. Ein sinnlich-sprituelles Erlebnis! More
Wiener Zeitung, 20.08.2008

Polyphonie bis in die feinsten Verästelungen - J.S. Bach h-moll Messe -
Lucerne Festival

Unter dem Dirigenten Konrad Junghänel erklang sie als ein vokal-instrumentaler Kosmos von selten erreichter Durchhörbarkeit. Die immer wieder geführte Diskussion über die Grösse von Bachs Chor erscheint hinfällig angesichts eines Ensembleklangs, der vor allem im beschwingten zweiten Teil die Polyphonie bis in die feinsten Verästelungen belebt und ihren Reichtum in neuer Konzentration hörbar macht. More
Neue Züricher Zeitung, 11.4.2006

Das klangveredelnde Ensemble Cantus Cölln

Wer sich unter dem „Altbachischen Archiv“ eine Sammlung vergilbter und verstaubter Notenblätter vorstellt, hat vielleicht nicht unrecht. Das allerdings sagt noch lange nichts darüber aus, wie zauberhaft die Musik klingen kann, die der große Johann Sebastian Bach aus dem Nachlass seiner weitverzweigten Musikerfamilie zusammengetragen und für die Nachwelt bewahrt hat. Erst recht, wenn sie von einem so einzigartigen, klangveredelnden Ensemble wie dem cantus Cölln unter Leitung von Konrad Junghänel interpretiert wird. More
Die Welt, 19.11.2004

Brillanz der Stimmen - C. Monteverdi Selva morale e spirituale - Schwetzinger Festspiele

Zwölf Mal Monteverdi in der Leichtigkeit, der unangestrengten Brillanz der Stimmen, zusammen mit der sicherern Textverbindung, also dem Verdeutlichen des Liturgischen, und von den ausdrucksvollen Instrumenten (zwei Violinen, Violone, Orgel und Meister Junghänel mit der Laute) unterstützt: Es war ein aufwühlender und hinreißend schöner Abend, den die Schwetzinger Festspiele in den Dom von Speyer gelegt hatten, ein Gotteshaus, von Kaisern erbaut und als Grabstätte gewählt. More
Frankfurter Neue Presse, 4.6.2004